Immobilien Bewertung & Verkehrswertschätzung

Ja, grundsätzlich ist es möglich, den Wert eines Hauses oder einer Wohnung selbst zu eruieren, aber es erfordert ein gewisses Verständnis und Wissen über den Immobilienmarkt sowie verschiedene Faktoren, die den Wert der Immobilie beeinflussen können.

Einige der Faktoren, die den Wert einer Immobilie beeinflussen können, sind die Größe und Lage der Immobilie, die Anzahl der Schlafzimmer und Badezimmer, der Zustand der Immobilie, die Art der Konstruktion und die Nachbarschaft.

Um den Wert einer Immobilie selbst zu bestimmen, können Sie eine eigne Online-Recherche durchführen und ähnliche Immobilien in der Nähe betrachten, um eine Vorstellung von den Marktpreisen zu bekommen. Sie können auch eines der vielen online-Tools nutzen, um eine erste grobe Einschätzung zu erhalten.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Kurzbewertung via gratis online-Tools einen guten ersten Anhaltspunkt gibt, in welcher Bandbreite der Verkehrswert Ihrer Liegenschaft in etwa liegt. Zudem können diese Tools Liegenschaften mit speziellen Eigenschaften nicht gut abbilden. Eine professionelle Bewertung beinhaltet auch eine Aufnahme des Objektes vor Ort sowie berücksichtigt alle wertrelevanten Faktoren, die nur diesem Objekt eigen sind. 

Verkehrswert, Marktwert und Verkaufspreis sind Begriffe, die häufig im Zusammenhang mit der Bewertung von Immobilien verwendet werden und haben jeweils eine unterschiedliche Bedeutung:

Verkehrswert:
Der Verkehrswert ist der geschätzte Preis, zu dem eine Immobilie im freien Marktverkehr gehandelt werden kann. Er basiert auf objektiven Faktoren wie Größe, Zustand und Lage der Immobilie sowie auf subjektiven Faktoren wie der aktuellen Marktnachfrage und dem Angebot an vergleichbaren Immobilien.

Marktwert:
Der Marktwert ist gleichbedeutend mit Verkehrswert. Er soll abbilden, zu welchem Wert Ihre Liegenschaft auf dem Mark verkauf werden kann.

Verkaufspreis:
Der Verkaufspreis ist der tatsächliche Preis, zu dem eine Immobilie verkauft wird. Der Verkaufspreis kann höher oder niedriger sein als der Verkehrswert / Marktwert, abhängig von Faktoren wie der Nachfrage, dem Verhandlungsgeschick der beteiligten Parteien und der Dringlichkeit des Verkaufs.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Verkehrswert bzw. der Marktwert eine Schätzung des wahrscheinlichen Preises einer Immobilie darstellen, während der Verkaufspreis tatsächlich durch Angebot und Nachfrage im freien Markt bestimmt wird. 

Die Kosten für eine Immobilienbewertung in der Schweiz können je nach Art der Immobilie, dem Umfang der Bewertung, der Art der Bewertung und dem Standort der Immobilie variieren. In der Regel können die Kosten für eine Immobilienbewertung zwischen ein paar hundert bis mehrere tausenden Schweizer Franken liegen.

Einige der Faktoren, die die Kosten einer Immobilienbewertung beeinflussen können, sind:

Größe und Art der Immobilie:
Größere oder komplexere Immobilien erfordern in der Regel mehr Zeit und Aufwand für die Bewertung.

Standort der Immobilie:
Die Kosten können je nach Standort der Immobilie variieren, da die Kosten für die Anreise und die Ortskenntnis eine Rolle spielen können.

Art der Bewertung:
Eine einfache Kurzbewertung kann weniger kosten als eine umfassende Bewertung, die eine detaillierte Analyse der Immobilie erfordert.

Erfahrung und Qualifikation des Bewerters:
Ein qualifizierter und erfahrener Bewerter kann in der Regel höhere Kosten verursachen als jemand mit weniger Erfahrung oder Ausbildung.

Es ist wichtig zu beachten, dass es keine festen Preise für Immobilienbewertungen gibt und dass die Kosten je nach Anbieter und den individuellen Umständen variieren können. Wenn Sie eine Immobilienbewertung benötigen, können Sie mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern einholen und die Preise und Dienstleistungen vergleichen, um eine geeignete Wahl zu treffen.

In der Schweiz gibt es keine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung oder Zertifizierung für Immobilienbewerter. Allerdings gibt es verschiedene Organisationen, die freiwillige Zertifizierungen und Qualifikationen anbieten, um die Qualität der Bewertungen zu gewährleisten.

Die Bewertung von Immobilien wird oft von Fachleuten wie Immobilienmaklern, Bewertern, Immobilientreuhändern oder Architekten durchgeführt. Diese Personen sollten über fundierte Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der Immobilienbewertung verfügen.

Wenn Sie eine Immobilienbewertung benötigen, sollten Sie sich an einen qualifizierten und erfahrenen Bewerter wenden. Es empfiehlt sich, die berufliche Qualifikation des Bewerters zu prüfen, um sicherzustellen, dass Sie eine professionelle und zuverlässige Bewertung erhalten.

Eine professionelle Immobilienbewertung kann je nach Zweck der Bewertung und Art der Immobilie unterschiedlich ablaufen. Im Allgemeinen gibt es jedoch einige Schritte, die bei einer professionellen Immobilienbewertung durchgeführt werden:

Vor-Ort-Aufnahme:
Der Gutachter besucht die Immobilie, um sie vor Ort zu besichtigen und Informationen über die Lage, Größe, Ausstattung, Zustand und weitere relevante Faktoren zu aufzunehmen. Allenfalls sind auch Massaufnahme der verschiedenen Räume/Flächen notwendig, falls das notwendige Planmaterial ungenügend ist oder ganz fehlt.
Zusammenstellung und Sichtung aller notwendigen Unterlagen der Liegenschaft wie Grundbuchauszüge, Versicherungspolicen, Abrechnungen (jährliche Liegenschaftsabrechnung oder Bauabrechnungen von Sanierungen o.ä.), laufende Mietverträge etc.

Berechnungen:
Auf Basis der Objektaufnahme vor Ort sowie des vollständigen Datenmateriales können nun die Detailberechnungen zur Liegenschaft angestellt werden.

Bericht:
Der Gutachter erstellt einen Bericht, der den ermittelten Wert der Immobilie und die Faktoren, die zur Wertermittlung beigetragen haben, enthält. Der Bericht muss die Liegenschaft im Detail beschreiben sowie die den Berechnungen zugrunde liegenden Fakten und Überlegungen verständlich darlegen.

Plausibilitätsprüfung:
Der Gutachter sammelt Daten über ähnliche Immobilien in der Umgebung, um Vergleichswerte zu erhalten. Hierbei müssen auch Informationen über die Marktlage und die wirtschaftliche Situation berücksichtigt werden. Diese Vergleichszahlen dienen der Plausibilisierung der Berechnungen.

Bei der Immobilienbewertung gibt es viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, um eine genaue Bestimmung des Wertes der Immobilie zu erhalten. Einige der wichtigsten Faktoren sind:

Lage:
Die Lage der Immobilie ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Immobilienbewertung. Hierbei werden unter anderem die Infrastruktur, die Verkehrsanbindung, die Umgebung und die Aussicht berücksichtigt.

Größe und Zustand:
Die Größe und der Zustand der Immobilie beeinflussen den Wert von Immobilien. Hierbei werden unter anderem die Nutzfläche, die Anzahl der Zimmer, die Ausstattung und der bauliche Zustand der Immobilie berücksichtigt.

Baurechtliche Vorschriften:
Die gemeindlichen Bauvorschriften können den Verkehrswert Ihrer Immobilie beeinflussen, wenn beispielsweise auf dem Grundstück noch Nutzungsreserven bestehen.

Vergleichswerte:
Vergleichswerte sind ein wichtiger Faktor bei der Immobilienbewertung. Hierbei werden ähnliche Immobilien in der Umgebung betrachtet, um eine Orientierung zu erhalten.

Alter der Immobilie:
Das Alter der Immobilie beeinflusst den Wert von Immobilien. Hierbei wird unter anderem der bauliche Zustand, die Ausstattung, die Energieeffizienz sowie der aufgestaute Unterhalt einzelner Bauteile berücksichtigt.

Energieeffizienz:
Die Energieeffizienz der Immobilie ist ein wichtiger Faktor bei der Immobilienbewertung. Hierbei werden unter anderem die Isolierung (Gebäudehülle, Fenster, Isolation Kellerdecke / Estrichboden), die Heizungsanlage oder zusätzliche Haustechnik wie PV- oder Solaranlagen, kontrollierte Lüftungen etc. berücksichtigt.

Nutzungsart:
Die Nutzungsart der Immobilie beeinflusst den Wert einer Immobilie ebenfalls. Verschiedene Nutzungsarten sind zum Beispiel Wohnen, Gewerbe, Verkaufsfläche, Büronutzung, Praxen, Ateliers, Bastelräume, Archivflächen etc.